Apolda
iba-thueringen.de
Die zwischen Jena und Weimar gelegene Kleinstadt Apolda war über Jahrzehnte ein wichtiger Industriestandort. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung von der Textilproduktion, zuerst von Strümpfen, später von Strick- und Wirkwaren. Nur einige der ehemals 6.000 Arbeitsplätze, die es allein in der Textilindustrie gab, sind nach der Wende erhalten geblieben. So stehen heute viele der großflächigen Produktionsorte der Stadt leer – einer davon war der Egon-Eiermannbau-Bau. Das Industriedenkmal entwickelt die IBA Thüringen seit 2018 zur Open Factory.

Tourist-Information Apolda
Rathaus | Markt 1 | 99510 Apolda
Öffnungzeiten
Mo - Fr 10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr
Tel +49 (0)3644 650100
E-Mail tourismus@apolda.de
Text
Der Eiermannbau ist das einzige Gebäude des Architekten Egon Eiermann in Thüringen. Ursprünglich gebaut als Weberei, wurden seit den Dreißigerjahren bis 1994 Feuerlöschgeräte am Standort produziert. Eiermann hat den Industriebau des Apoldaer Architekten Hermann Schneider 1938 bis 1939 erweitert, sensibel und aufmerksam die vorhandene Gebäudestruktur fortgeführt und gleichzeitig die funktionalen und ästhetischen Anforderungen seiner Zeit eingebracht. Eiermann gilt in Fachkreisen als einer der wichtigsten Baumeister der Nachkriegsmoderne. Logik, Reinheit und Klarheit lauteten seine architektonischen Maxime.
Die IBA Thüringen ist auch Placemaker des Eiermannbaus. Als erste Nutzerin zog sie bereits im Sommer 2017 provisorisch in das Industriedenkmal. Sie will auch andere motivieren, den Ort zu entdecken und hier zu arbeiten. Dazu erarbeitete die IBA von Februar bis Oktober 2018 ein prototypisches Ausbau- und Nutzungskonzept für 750 Quadratmeter im Eiermannbau. Im Herbst 2018 war es schließlich soweit, das IBA Team bezog ein kostengünstiges, funktionales und klares Büro mit Gewächshäusern im zweiten Obergeschoss. Dank einer Haus-in-Haus-Lösung ist es möglich, über das Jahr hinweg zwei Klimaräume zu nutzen.