Siedlung Schillerpark

Siedlung Schillerpark, Bristolsraße 1-5, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30.
Siedlung Schillerpark, Bristolsraße 1-5, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30. © Von Marbot - Eigene Fotografie des Veröffentlichers (own work by uploader), CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4385718.

Erbauung


Erweiterung

  • 1954 — 1959
  • Hans Hoffmann

Siedlung der Berliner Moderne

Die Siedlung Schillerpark von Bruno Taut wurde zwischen 1924 und 1930 im Stil des Neuen Bauens errichtet und zählt zu den ersten großstädtischen Wohnprojekten der Weimarer Republik. Taut ließ sich dafür von der modernen Architektur Hollands inspirieren, insbesondere von den Arbeiten des Architekten J. J. P. Oud, was sich auch in der Materialwahl widerspiegelt.

Im Gegensatz zur wenig später errichteten Hufeisensiedlung ist die Siedlung Schillerpark deutlich urban geprägt: Taut ordnete zwei- bis viergeschossige Gebäudezeilen als offene Blockrandbebauung mit Elementen des Zeilenbaus an, wodurch attraktive Grünflächen und Außenanlagen entstanden. Für damalige Verhältnisse waren die Wohnungen großzügig geschnitten und boten ihren Bewohnern ausreichend Licht und Luft. Damit galt die Siedlung als wegweisend für den aufkommenden sozialen Wohnungsbau.

Auch die Backsteinfassaden verweisen auf holländische Vorbilder. Horizontale Putzflächen, Balkone und Loggien sowie vorgestellte Stahlskelett-Konstruktionen – damals ein Novum – akzentuieren die Fassaden und bilden die Raumstrukturen nach außen ab. Dies lässt sich zum Beispiel auch am sogenannten durchgehenden Drempelgeschoss erkennen, in welchem gemeinschaftliche Waschküchen und Trockenräume untergebracht waren. Wie auch bei der Gartenstadt Falkenberg setzte Taut Farbe als wichtiges Gestaltungselement ein. Jedoch kam sie diesmal vorwiegend in den Innenräumen zum Einsatz.

Nachdem im Zweiten Weltkrieg Teile der Siedlung zerstört wurden, leitete Max Taut, der Bruder des mittlerweile verstorbenen Bruno Taut, den Wiederaufbau. In den 1950er Jahren erfolgte zudem eine Erweiterung durch den Architekten Hans Hoffmann. 1991 wurde die Siedlung umfassend saniert.

Seit 2008 steht die Siedlung Schillerpark zusammen mit fünf weiteren Siedlungen der Berliner Moderne, die zwischen 1913 und 1934 entstanden sind, auf der Welterbeliste der UNESCO. Entstanden aus der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg, sind sie herausragende Beispiele für den damaligen Wandel im Wohnungsbau und dienen bis heute als Vorbilder. [KS]

Karte

Legende

  • UNESCO Weltkulturerbe

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Siedlung Schillerpark
Müllerstraße 111
13349 Berlin

Öffnungszeiten

Diese Wohnsiedlung aus Privathäusern und privaten Mietwohnungen ist nur von außen zugänglich.
Eine Reihe kommerzieller Anbieter bietet auch Führungen durch diese Siedlung der Berliner Moderne (UNESCO-Welterbe) an.

Förderformel

Anfahrt mit dem ÖPNV:

Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Berlin Hauptbahnhof
Nächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): U Rehberge

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Siedlung Schillerpark, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30.
Huub Zeeman, https://flic.kr/p/s84ZAA, CC BY-NC-ND 2.0.
Siedlung Schillerpark, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30.
Siedlung Schillerpark, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30.
Huub Zeeman, https://flic.kr/p/hFo2WV, CC BY-NC-ND 2.0.
Siedlung Schillerpark, Berlin, Architekt: Bruno Taut, 1924–30.