Meisterhäuser

Meisterhaussiedlung
Sie gelten als „Prototypen der weißen Moderne“ und prägen weltweit das Bild moderner Architektur. Drei Doppelhäuser und eine Direktorenvilla bilden das 1925–26 entstandene Meisterhaus-Ensemble. Nur wenige Gehminuten vom Bauhausgebäude entfernt, hat hier Walter Gropius seine architektonischen Vorstellungen erstmals in einer Künstlersiedlung umgesetzt. Heute bietet das Meisterhausareal neben originalgetreu restaurierten Gebäuden auch zeitgenössische Interpretationen von Gropius’ „Baukasten-Architektur“.
Entworfen wurden die weißen, von Kiefern und Laubbäumen umsäumten Häuser für die Bauhausmeister und ihre Familien. Zu den Bewohnern zählten neben den jeweiligen Bauhaus-Direktoren u.a. Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Georg Muche, Anni und Josef Albers sowie László und Lucia Moholy-Nagy. Nicht nur die prominente Bewohnerschaft, vor allem ihre radikal moderne und vielfach publizierte Architektur begründete den legendären Ruf der Siedlung. Schnell avancierte sie zum Inbegriff des Neuen Bauens und Neuen Wohnens.
Vor allem funktional sollten die Gebäude sein – das spiegelt sich in der Gestaltung und Positionierung der Baukörper wie in der Raumkomposition, orientiert an Nutzungseinheiten und Lichteinfall. Um alle Ateliers nach Norden auszurichten, drehte und spiegelte der Architekt die grundrissgleichen Doppelhaushälften. Gropius’ Entwurf nahm auch die Idee eines „Baukastens im Großen“ auf: In der Kombination standardisierter Bauelemente und typisierter Raumkörper entstand so aus einheitlichen Elementen dynamische Variation.
Gropius ging es nicht nur um die Ersparnis von Zeit und Geld durch standardisiertes Bauen, sondern auch um die Neugestaltung des Lebensalltags. Durch funktionales Inventar wie Einbauschränke, neue Technik und optimierte Abläufe wurden die Bauten zu Musterhäusern moderner Haushaltsführung.
Die Siedlung zählt seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. Seit 2014 wird das Ensemble durch die Wiedererrichtung des kriegszerstörten Direktorenhauses und des Hauses Moholy-Nagy komplettiert. Das verantwortliche Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez entschied sich für eine „Architektur der Unschärfe“, die bewusst zwischen originaler Substanz und Neuinterpretation differenziert. Im Zuge der Rekonstruktion wurde auch die 1932 von Mies van der Rohe errichtete und später abgerissene Trinkhalle wiederhergestellt. [FE]
Karte
Legende
- UNESCO Weltkulturerbe
Kontaktdaten und Öffnungszeiten
Adresse
Meisterhäuser (Stiftung Bauhaus Dessau)Ebertallee 59–71
06846 Dessau-Roßlau
Öffnungszeiten
täglich geöffnet
10–17 Uhr
Bitte informieren Sie sich über die geltenden Zugangs- und Hygienevorschriften vor Ort.
Förderformel
Anfahrt mit dem ÖPNV:
Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Hauptbahnhof Dessau; nächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): Gropiusallee-
Alfeld an der Leine
Fagus-Werk
Industrie/Produktion- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Bauhausgebäude
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Konsumgebäude
Konsum/Handel- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Laubenganghäuser
Wohnbau/Siedlung- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Arbeitsamt Dessau
Verwaltung/Regierung- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Siedlung Dessau–Törten
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
-
Karlsruhe
Dammerstocksiedlung
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
-
Berlin
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- touristisch erschlossen
-
Amberg
Glaswerk
Industrie/Produktion- touristisch erschlossen
-
Selb
Rosenthal am Rothbühl
Industrie/Produktion- touristisch erschlossen
Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne
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Förderformel
Die Stiftung Bauhaus Dessau ist eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Stadt Dessau-Roßlau.


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