Technische Hochschule Ulm

Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): In den 1980er Jahren war ein Brandschutzkonzept zusammen mit Prof. Günter Behnisch und Ernst Achilles, dem legendären Frankfurter Feuerwehrchef, entwickelt und auch in wesentlichen Teilen umgesetzt worden. Die Erhaltung der Architekturqualität, vor allem der Transparenz und großzügigen Raumwirkung der Verkehrsflächen des konsequent modular entworfenen und weitestgehend mit 27 vorgefertigten Bauteilen errichteten Gebäudes,  war bereits damals ein Herzensanliegen von Günter Behnisch. Wendeltreppen wurden an die Stirnseiten der Hochbauten als Fluchtmöglichkeiten angebaut.
Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): In den 1980er Jahren war ein Brandschutzkonzept zusammen mit Prof. Günter Behnisch und Ernst Achilles, dem legendären Frankfurter Feuerwehrchef, entwickelt und auch in wesentlichen Teilen umgesetzt worden. Die Erhaltung der Architekturqualität, vor allem der Transparenz und großzügigen Raumwirkung der Verkehrsflächen des konsequent modular entworfenen und weitestgehend mit 27 vorgefertigten Bauteilen errichteten Gebäudes, war bereits damals ein Herzensanliegen von Günter Behnisch. Wendeltreppen wurden an die Stirnseiten der Hochbauten als Fluchtmöglichkeiten angebaut. © Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm, Fotograf: Martin J. Duckeck, Ulm.

Erbauung

  • 1961 — 1962
  • Günter Behnisch

Sanierung

  • 1999 — 2012
  • Behnisch & Partner, Behnisch Architekten

Hochschule Ulm

Ulm bietet neben der Hochschule für Gestaltung (HfG) von Max Bill einen weiteren prägenden Bau der Nachkriegsmoderne: den funktionalistischen Campus der Technischen Hochschule Ulm. Günter Behnisch überzeugte mit seinem Entwurf für die „Staatliche Ingenieurschule“ 1958 in einem internationalen Architektenwettbewerb. Die Hochschule ist der erste öffentliche Bau in Deutschland, der größtenteils mit Fertigteilen errichtet wurde. Träger, Stützen, Fassaden und Decken wurden industriell vorgefertigt und vor Ort montiert. Dieses Bauverfahren war kostengünstig und vor allem schnell: Nach dem Baubeginn im Sommer 1961 war die Ulmer Ingenieurschule bereits im Herbst 1962 bezugsfertig.

Der Campus ist harmonisch in eine Hanglage eingebettet. Neben zwei versetzten, 100 Meter langen Baukörpern, in denen sich die Seminarräume befinden, umfasst er einen verbindenden Flachbau und einen Innenhof. Die verwendeten Materialien, vorwiegend Beton, Stahl und Glas, verleihen der Anlage eine klare, kühle Wirkung. Auch wenn im Design vor allem Wert auf präzise Gliederung und Funktionalität gesetzt wurde, sind die Gebäude innen dank freier Erschließungsbereiche und offener Treppengänge freundlich und hell.

Die bewusst reduzierte Ästhetik der Gebäudegruppe reflektiert nicht nur die Sparsamkeit der Nachkriegszeit, sondern auch die gesellschaftspolitische Haltung ihres Architekten: Behnisch, der sich im Laufe seiner erfolgreichen Karriere einen Ruf als „Baumeister der Demokratie“ machen sollte, setzte in seinem Werk großen Wert auf Offenheit, Freiheit und „konstruktive Ehrlichkeit“. Die Ulmer Ingenieurschule und heutige Hochschule für Angewandte Wissenschaften war für Behnisch und sein Büro ein Schlüsselwerk und ebnete den Weg für spätere Großbauten, wie das Olympiastadion in München und den Plenarsaal des Bonner Bundestags.

Seit 2001 steht die Campusanlage unter Denkmalschutz. Schritt für Schritt wurden die Gebäude von 1999 bis 2012 denkmalgerecht saniert und vor allem energetischen und gebäudetechnischen Standards angepasst. Aktuell besuchen rund 4.000 Studierende die Technische Hochschule Ulm. [KM]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Hochschule Ulm
Prittwitzstraße 10
89075 Ulm

Öffnungszeiten

Bitte informieren Sie sich über die derzeitigen Öffnungszeiten und geltenden Zugangs- und Hygienevorschriften vor Ort.

Förderformel

Anfahrt mit dem ÖPNV:

Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Bahnhof Ulm Ost
Nächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): ÖPNV: Linie 4/Richtung Böfingen Süd, Haltestelle Örlinger Tal;
Linie 7/Richtung Jungingen: Haltestelle Kliniken Michelsberg

Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne

Deutschland ist reich an herausragenden Zeugnissen moderner Architektur. Dieses Reisebuch der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar stellt mehr als einhundert beispielhafte Bauwerke aus der Zeit von 1900 bis heute vor und lädt ein, die historischen und architektonischen Orte des Neuen Bauens in allen Bundesländern neu zu erleben.

Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): Prägend für die zwei 100 m langen, versetzt hintereinanderliegenden riegelartigen Baukörper sind die großzügigen einbündigen Erschließungszonen mit offenen geradläufigen Treppenanlagen.
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm; Fotograf Martin J. Duckeck, Ulm.
Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): Prägend für die zwei 100 m langen, versetzt hintereinanderliegenden riegelartigen Baukörper sind die großzügigen einbündigen Erschließungszonen mit offenen geradläufigen Treppenanlagen.
Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): Studentischer Arbeitsbereich im Hochbau Süd angrenzend an die Bibliothek gelegen.
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm; Fotograf Martin J. Duckeck, Ulm.
Hochschule Ulm, Ulm (Baden-Württemberg): Studentischer Arbeitsbereich im Hochbau Süd angrenzend an die Bibliothek gelegen.

Dieser Ort ist Teil der Tour:

Tour 1

Avantgarde erkunden

Stuttgart, Ulm und Karlsruhe

Erleben Sie unter dem Motto „Die moderne Großstadt neu gedacht“ die Weissenhofsiedlung in Stuttgart, Zeugnisse des modernen Hochschulbaus in Ulm und die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe.

Tourendetails anzeigen
Tillmann Franzen, tillmannfranzen.com © VG Bild-Kunst, Bonn 2018