Milchhof Arnstadt

Erbauung
- Baujahr / Bauzeit 1928
- Architekt/in Martin Schwarz
Sanierung
- Baujahr / Bauzeit 2014 — 2016
- Architekt/in Walther, Berlin Grunwald
Sanierung
- Baujahr / Bauzeit 2017 — 2019
- Architekt/in schoper und schoper, Dresden
Gebäudetypologie
Industrie/ProduktionDer Milchhof Arnstadt von 1928 ist ein Denkmal der architektonischen Moderne. Hier lassen sich Funktionalismus und sozialer Anspruch jener Ideen, die durch das Bauhaus verdichtet wurden, exemplarisch in der Formgebung ablesen. Das Gebäude des Architekten Martin Schwarz durchläuft aktuell einen Prozess der Sanierung und Rekonstruktion. Bis zum Sommer 2019 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. Der Milchhof kann und soll darüber hinaus Kristallisationskeim werden für die Wiederbelebung einer Industriebrache, in deren Mitte er steht.
Im Dezember 1928 eröffnete die moderne Produktionsstätte als Genossenschaftsmolkerei für 80 Milchbauern. Martin Schwarz berücksichtigte in seinem architektonischen Entwurf den Funktionsablauf von der Anlieferung der Milch bis zur industriellen Verarbeitung im Sinne hygienisch einwandfreier Milchprodukte. Gleichzeitig rückt die Architektur auch soziale Bedürfnisse in den Fokus: Der Milchhof erhielt neben den Produktionsräumen Aufenthalts-, Schlaf- und Waschräume für die Mitarbeiter.
Alle Räume sind durch kubische Baukörper eingefasst. Die schlichte Klinkerfassade betont die Horizontale. Laderampen mit verglasten Vordächern sowie Betonsteingurte ober- und unterhalb der Fenster, der asymmetrisch angeordnete, vorspringende Treppenhausturm der Westfassade, eine langgestreckte Loggia in der Ostfassade und das vor- und zurückspringende Klinkermauerwerk zwischen den Fenstern des Obergeschosses unterstützen diesen Eindruck. Als Schmuck dienen lediglich die Firmen-Aufschrift in großen Metallbuchstaben an der Hauptfront und das Farbenspiel der Klinker.
Im Erdgeschoss fand die Produktion in übersichtlichen, hellen Räumen statt. Große Fensteröffnungen erlaubten Einblicke in die verschiedenen Funktionsbereiche. Die Räume der Milch- und Butterverarbeitung im Inneren erhielten Tageslicht durch große Stahloberlichtfenster. Eisenbeton-Geschossdecken, Betontreppen mit schlichten Flachstahlgeländern, Stahlschiebetüren, geflieste Wände und Fußböden stehen für Funktionalität in den Produktionsräumen. Die Verwaltungs- und Personalräume sowie die Wohnung des Betriebsleiters im Obergeschoss erhielten Bodenbeläge aus rotem Holzmagnesit oder Buchenparkett.
Zu DDR-Zeiten wurde die Substanz durch Umbauten beschädigt, nach 1990 begann der Verfall mit dem Ende der Nutzung als Milchhof. Dank engagierter Arnstädter Bürger wird das Gelände seit 2014 wieder mit Leben gefüllt. Die neue Mischnutzung sieht Raum für Ausstellungen, Veranstaltungen, Wohnen und Arbeiten vor. [KL]
Karte
Kontaktdaten und Öffnungszeiten
Öffnungszeiten
Bitte informieren Sie sich über die derzeitigen Öffnungszeiten und geltenden Zugangs- und Hygienevorschriften vor Ort.
Förderformel
Anfahrt mit dem ÖPNV:
Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Arnstadt Hbf-
Weimar
Haus Am Horn
Wohnbau/Siedlung- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
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Gera
Haus Schulenburg
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
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Apolda
Eiermannbau
Industrie/Produktion- touristisch erschlossen
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Erfurt
IGA '61
Messebau- touristisch erschlossen
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Weimar OT Gelmeroda
Neufert Haus
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
-
Jena
Zeiss-Planetarium Jena
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- touristisch erschlossen
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Probstzella
Haus des Volkes
Unterhaltung/Kultur (z.B. Theater, Kino, ...)- touristisch erschlossen
-
Weimar
Ehemalige Großherzogliche Kunsthochschule & Kunstgewerbeschule
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Weimar
Gauforum Weimar
Verwaltung/Regierung- touristisch erschlossen
Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne
Deutschland ist reich an herausragenden Zeugnissen moderner Architektur. Dieses Reisebuch der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar stellt mehr als einhundert beispielhafte Bauwerke aus der Zeit von 1900 bis heute vor und lädt ein, die historischen und architektonischen Orte des Neuen Bauens in allen Bundesländern neu zu erleben.
Förderformel
Das Objekt ist gefördert durch: Land Thüringen.

