Zeche Zollverein

Erbauung
- 1928 — 1932
- Fritz Schupp, Martin Kremmer
Erbauung
- 1957 — 1961
UNESCO-Welterbe Zollverein
Die Zeche Zollverein in Essen zählt zu den beeindruckendsten Zeugnissen moderner Industriekultur. Von 1928 bis 1932 schufen Fritz Schupp und Martin Kremmer mit der Errichtung der Zentralschachtanlage XII den technisch und architektonisch bedeutendsten Teil der Anlage. Das Industriedenkmal ist seit 2001 UNESCO-Welterbestätte.
Das Gelände der Zeche und Kokerei Zollverein steht für Industriegeschichte und Strukturwandel. Schupp und Kremmer realisierten hier einen industriellen Hochleistungskomplex mit klarer Ästhetik und hoher Funktionalität. Symmetrie, Axialität und Staffelung – die Ordnungsprinzipien der modernen Formensprache – kamen hier in einem neuen Zusammenhang zur Geltung.
Die neusachlichen Vorhangfassaden aus mit Klinkern ausgefachtem Stahlfachwerk brachten der Zeche schon zu Betriebszeiten den Ruf als „schönste Zeche der Welt“ ein. Das weithin sichtbare, 55 Meter hohe Doppelbock-Fördergerüst überragt die Gebäude als Ikone gewordene Montanarchitektur und Symbol für das ganze Ruhrgebiet. Im gleichen Stil wie die Zeche realisierte Fritz Schupp Jahre später die Kokerei Zollverein, die 1961 in Betrieb ging. Das Bergwerk galt seinerzeit als das größte und leistungsfähigste weltweit. Eine Ära ging zu Ende, als die Zeche 1986 und die Kokerei 1993 die Arbeit einstellten. Insgesamt 600.000 Menschen waren hier beschäftigt und zuletzt wurde Kohle aus 1.000 Meter Tiefe gefördert.
Im Kontext der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park avancierte die unter Denkmalschutz gestellte Anlage zum Leitprojekt; 1989 begann die erste Sanierungsphase. Zollverein ist heute zentraler Ankerpunkt der Route der Industriekultur – ein 400 Kilometer langer Kurs entlang des industriekulturellen Erbes des Ruhrgebiets. Auf Grundlage des Masterplans von Rem Koolhaas und seinem Büro OMA wurde das Areal in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Heinrich Böll und Um- bzw. Neubauten von Norman Foster und SANAA in einen Standort für Kultur, Wirtschaft und Bildung umgestaltet. Heute ist Zollverein beliebtes touristisches Ausflugsziel mit Ruhr Museum, Red Dot Design Museum, Denkmalpfad Zollverein, der neuen Folkwang Universität der Künste mit dem Fachbereich Gestaltung, vier Dutzend Kreativunternehmen Studios und Ateliers. [KL]
Karte
Legende
- UNESCO Weltkulturerbe
Kontaktdaten und Öffnungszeiten
Adresse
UNESCO-Welterbe ZollvereinGelsenkirchener Straße 181
45309 Essen
Öffnungszeiten
Das Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein ist jederzeit frei zugänglich. Des Weiteren finden Sie auf dem Gelände das RUHR.VISITORCENTER Essen, das Red Dot Design Museum sowie das Ruhr Museum und Phänomania Erfahrungsfeld.
Bitte informieren Sie sich über die derzeitigen Öffnungszeiten und geltenden Zugangs- und Hygienevorschriften vor Ort.
Förderformel
Anfahrt mit dem ÖPNV:
Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: S-Bahn Haltestelle Zollverein NordNächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): Straßenbahnlinie 107 Haltestelle Zollverein
Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne
Deutschland ist reich an herausragenden Zeugnissen moderner Architektur. Dieses Reisebuch der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar stellt mehr als einhundert beispielhafte Bauwerke aus der Zeit von 1900 bis heute vor und lädt ein, die historischen und architektonischen Orte des Neuen Bauens in allen Bundesländern neu zu erleben.
360°-Video
150 Meter unter der Erde liegt das schwarze Gold des Ruhrgebiets: Steinkohle. Die Gegend ist geprägt von der Arbeit der Kumpel unter Tage – und der Firma Krupp. Heute ist die Zeche Zollverein Weltkulturerbe. Kommen Sie mit auf eine virtuelle Reise.
Förderformel
Die Baumaßnahmen werden gefördert durch den Regionalverband Ruhr, das Land NRW und den Bund.


Dieser Ort ist Teil der Tour:
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