Haus der Jugend

Haus der Jugend (heute: Berufliche Schule Energietechnik Altona), Außenansicht aus Süden, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30.
Haus der Jugend (heute: Berufliche Schule Energietechnik Altona), Außenansicht aus Süden, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30. © Berufliche Schule Energietechnik Altona (BEA), Foto: Eric Langerbeins.

Erbauung

  • 1928 — 1930
  • Gustav Oelsner

Sanierung

  • 2012 — 2017
  • Spengler & Wiescholek

Berufliche Schule Energietechnik Altona

Das Haus der Jugend ist nicht nur ein Zeugnis des Neuen Bauens, sondern auch ein Symbol für die gesellschaftlichen Umwälzungen der Weimarer Republik. Es entstand 1928-1930 im Zuge verschiedener Bildungsreformen. Gustav Oelsner, Architekt, Stadtplaner und bis zu seiner Vertreibung durch die Nationalsozialisten Bausenator der damals noch eigenständigen Stadt Altona, schuf mit dem Haus der Jugend ein Berufsschulzentrum für Jugendliche und Arbeitslose. Es steht in unmittelbarer Nähe zweier anderer repräsentativer Bauten Altonas, dem Altonaer Museum und dem Rathaus. Im Stadtbild sticht seine moderne Architektur nach wie vor heraus.

Der kommunale Bau entstand im Kontext größerer stadtentwicklungspolitischer Reformen in Altona. So wie Fritz Schumacher das Stadtbild Hamburgs prägte, war Gustav Oelsner als Bausenator für die Stärkung der Eigenständigkeit Altonas verantwortlich. Zusammen mit dem Oberbürgermeister Max Brauer realisierte er zahlreiche Wohnsiedlungen und kommunale Neubauten und fand so innovative Antworten für die brennenden sozialen Fragen der Zeit. Dabei berief er sich konsequent auf die Grundsätze des Neuen Bauens: Luft, Licht, Hygiene.

In der sachlichen Ästhetik und Funktionalität des Haus der Jugend ist dieser Einfluss unverkennbar. Die verschiedenen, würfelartigen Baukörper sind drei- bis sechsgeschossig und modulartig angeordnet. Das Raster der damals neuen Stahlbetonskelettbauweise ist auch von außen gut erkennbar: Die Betonträger bestimmen gemeinsam mit den hohen Fenstern und Kupferblechelementen die strenge Gliederung der Fassade. Innen sorgten helle, hohe Räume, weitläufige Treppenhäuser und breite Flure für ein angenehmes und anregendes Lernklima.

Über die Jahre erfuhr das Gebäude viele Umbauten. Oelsners großzügige Flure und Treppenhäuser wichen engeren Gängen; auch die Fassade ist nicht im Original erhalten. Das Haus der Jugend ist nach wie vor ein zentraler Ort für Kultur und Bildung: Seit 1954 bespielt das Altonaer Theater die ehemalige Aula. Mit der Beruflichen Schule Energietechnik Altona wird das Gebäude auch heute als Bildungsstätte genutzt. [KM]

Karte

Kontaktdaten und Öffnungszeiten

Adresse

Berufliche Schule Energietechnik Altona
Museumstraße 19
22765 Hamburg

Öffnungszeiten

Das Gelände und die Gebäude sind nur von außen zugänglich.

Förderformel

Anfahrt mit dem ÖPNV:

Nächstgelegene Haltestelle der Deutschen Bahn und des ÖPNV: Hamburg-Altona

Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne

Deutschland ist reich an herausragenden Zeugnissen moderner Architektur. Dieses Reisebuch der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar stellt mehr als einhundert beispielhafte Bauwerke aus der Zeit von 1900 bis heute vor und lädt ein, die historischen und architektonischen Orte des Neuen Bauens in allen Bundesländern neu zu erleben.

Haus der Jugend (heute: Berufliche Schule Energietechnik Altona), Innenhof, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30.
Berufliche Schule Energietechnik Altona (BEA), Foto: Michael Kottmeyer.
Haus der Jugend (heute: Berufliche Schule Energietechnik Altona), Innenhof, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30.
Haus der Jugend, Historische Außenansicht von Süden, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30.
Stiftung Historische Museen Hamburg, Altonaer Museum, Inv.-Nr.: AB1007-2218a.
Haus der Jugend, Historische Außenansicht von Süden, Hamburg, Architekt: Gustav Oelsner, 1928–30.

Dieser Ort ist Teil der Tour:

Tour 1

Moderne im Norden erfahren

Hamburg

Von Altona bis Winterhude: zahlreiche Bauten der Moderne machen Hamburg zu einem außergewöhnlichen Reiseziel.

Tourendetails anzeigen
Union Investment Real Estate GmbH, Foto: Andreas Vallbracht