Magdeburg
magdeburg.de [2019], bauhaus-entdecken.de
„Magdeburg - die Stadt des neuen Bauwillens“ – mit der Berufung des bekannten Architekten Bruno Taut zum Stadtbaurat entwickelte sich Magdeburg in den 1920er Jahren zu einem Zentrum innovativer Städtebauer, Architekten und Künstler, zu einer Stadt der Modernen. Es entstanden moderne Siedlungsbauten, die aufgrund ihrer charakteristischen Farbigkeit durch den Architekten Carl Krayl Magdeburg den Beinamen „Die bunte Stadt“ eintrug.

Tourist Information Magdeburg
Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH | Breiter Weg 22 | 39104 Magdeburg
Öffnungzeiten
Mo - Sa 9:30 - 18 Uhr | So und Feiertage 9.30 - 15 Uhr
Tel +49 (0) 391 63601-402
E-Mail info@visitmagdeburg.de
Text
In der Zeit der Weimarer Republik stellte sich die heutige Landeshauptstadt Magdeburg früher und konsequenter als andere Städte unter den Vorzeichen der Moderne neu auf und erregte deutschlandweite Aufmerksamkeit. Unter der Leitung von Oberbürgermeister Hermann Beims wurde Magdeburg 1919 bis 1931 durch Neuerungen auf vielen Gebieten zu einer wahren Reformstadt in der sich die Moderne in vielen Facetten und Themen entfalten konnte. Der Geist der Magdeburger Moderne der 1920er Jahre kam auch in der architektonischen Formensprache deutlich zum Ausdruck. Viele Bauten dieser Zeit sind erhalten und bilden ein bedeutendes bauliches Erbe der Moderne – allen voran das Stadthallen-Areal auf der Rothehorninsel in der Elbe und die Hermann-Beims-Siedlung als die bedeutendste der zahlreichen Magdeburger Arbeitersiedlungen. Zu den Orten der Moderne in Magdeburg gehört die Hermann-Beims-Siedlung, die Gartenstadt-Kolonie Reform, die Otto-Richter-Straße, die Stadthalle mit Albinmüllerturm und Pferdetor und das Schiffshebewerk Rothensee.

Gartenstadt-Kolonie Reform
Die farbenfrohe Siedlung „Reform“ in Magdeburg ist ein frühes Beispiel der deutschen Gartenstadtbewegung. Ihre Gestaltung basiert weitestgehend auf Plänen von Bruno Taut. An ihrem Bau wirkten zwischen 1913 und 1938 u. a. Carl Krayl und Franz Hoffmann mit.

Hermann-Beims-Siedlung
Die Hermann-Beims-Siedlung in Magdeburg (1925-29) gilt als vorbildlicher sozialer Wohnungsbau. Basierend auf Plänen von Bruno Taut entstanden im Stil des Neuen Bauens günstige, durchdachte Wohnungen. Die Siedlung ist heute als Flächendenkmal geschützt.

Otto-Richter-Straße (Fassadenbemalung)
1921/22 verwandelte der Stadtbaurat Bruno Taut Magdeburg in eine „bunte Stadt“, indem er 80 Hausfassaden farbig bemalen ließ. Herausragend dabei der Entwurf des Architekten Carl Krayl für die Otto-Richter-Straße als expressives Gesamtkunstwerk.

Stadthalle und Ausstellungsgelände mit Pferdetor, Aussichtsturm und Springbrunnen
Das Ensemble aus Stadthalle, Pferdetor und Aussichtsturm ist ein bedeutendes Beispiel des Neuen Bauens. 1927 zur Deutschen Theaterausstellung errichtet, gehören die Gebäude zu den Hauptwerken von Johannes Göderitz, Wilhelm Deffke und Albin Müller.