Dammerstocksiedlung

Erbauung
- 1929
- Walter Gropius, Wilhelm Riphahn, Caspar Maria Grod, Alfred Fischer, Walter Merz, Wilhelm Lochstampfer, Hans Detlev Rösiger, Fritz Rößler, Franz Roeckle, Hans-Detlef Rösinger
Sanierung
- 2016 — 2017
Sanierung
- 2012 — 2018
Erweiterung
- 1930 — 1931
Erweiterung
- 1934 — 1937
Erweiterung
- 1949 — 1950
- Willi van den Kerkhoff
Bauausstellung Karlsruhe-Dammerstock
Neben dem Weissenhof in Stuttgart ist die Dammerstocksiedlung in Karlsruhe eines der wichtigsten Zeugnisse des Neuen Bauens im Südwesten Deutschlands. Unter Mitwirkung von Walter Gropius, Otto Haesler und vielen anderen Architekten entstand das Wohngebiet 1929 in nur sieben Monaten Bauzeit als Mustersiedlung des sozialen Wohnungsbaus.
Die Stadt Karlsruhe hatte mit ihrem Wohnungsbauprogramm und der daran geknüpften Wettbewerbsausschreibung von 1928 klare Schwerpunkte gesetzt: Der Dammerstock sollte kein Spielfeld für die künstlerische Avantgarde sein, sondern realisierbare Antworten auf die soziale Wohnungsfrage liefern. Walter Gropius ging als Gewinner hervor und realisierte gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Otto Haesler und anderen schließlich 228 von 750 geplanten Wohnungen.
Die Stadt stellte die Mustersiedlung 1929 mit der Ausstellung „Die Gebrauchswohnung“ der Öffentlichkeit vor. Zielgruppe für die kleinen Wohnungen mit Typenmöbeln und hochmodernen Sanitäranlagen waren die mittleren und unteren Einkommensschichten. Anstelle einer Blockrandbebauung war von der Stadt eine Zeilenbauweise vorgesehen, die Gropius und seine Kollegen in Nord-Süd-Parallelen umsetzten. Dies ermöglichte eine optimale Lichtnutzung: Morgens schien die Sonne in die Schlafräume, abends in die Wohnzimmer.
Gropius selbst entwarf drei Häuser im Dammerstock. Sein Laubenganghaus steht heute unter Denkmalschutz. Es vereint die ästhetischen Grundsätze von Luft, Licht und Hygiene, die auch in den anderen Bauten ihre Anwendung fanden: Im Sinne des Neuen Bauens sind strahlend-weißer Putz, graue Sockel, Flachdächer und einheitliche Fenstergrößen wiedererkennbare Merkmale der Fassadengestaltung. Ein weiterer prägnanter Bau stammt von Otto Haesler. Neben einer Gemeinschaftswäscherei befanden sich in ihm auch die Zentralheizung der Siedlung sowie eine Gaststätte und eine Metzgerei. Ein erhöhter Kubus, der mit einer stilisierten Grundrisskarte der Siedlung verziert ist, fungiert zugleich als Eingangstor.
Wegen der Weltwirtschaftskrise blieb die Siedlung zunächst unvollständig. In den 1930er Jahren wurde sie mit konventionellen Bauten erweitert. Erst 1949 setzte die Stadt den Bau gemäß Gropius’ ursprünglichen Gestaltungsideen fort. Der mittlerweile denkmalgerecht sanierte Dammerstock ist bis heute vollständig bewohnt. [KM]
Karte
Kontaktdaten und Öffnungszeiten
Öffnungszeiten
Diese Wohnsiedlung aus Privathäusern und privaten Mietwohnungen ist nur von außen zugänglich.
Förderformel
Anfahrt mit dem ÖPNV:
Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Karlsruhe HbfNächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): Dammerstock
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Alfeld an der Leine
Fagus-Werk
Industrie/Produktion- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Bauhausgebäude
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Konsumgebäude
Konsum/Handel- touristisch erschlossen
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Dessau-Roßlau
Meisterhäuser
Wohnbau/Siedlung- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
-
Dessau-Roßlau
Arbeitsamt Dessau
Verwaltung/Regierung- touristisch erschlossen
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Dessau-Roßlau
Siedlung Dessau–Törten
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
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Berlin
Großsiedlung Siemensstadt
Wohnbau/Siedlung- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
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Karlsruhe
Schwarzwaldhalle
Messebau- touristisch erschlossen
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Stuttgart
Haus Le Corbusier in der Weissenhofsiedlung
Wohnbau/Siedlung- UNESCO Weltkulturerbe
- touristisch erschlossen
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Berlin
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Bildung (z.B. Museum, Schule, ...)- touristisch erschlossen
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Amberg
Glaswerk
Industrie/Produktion- touristisch erschlossen
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Selb
Rosenthal am Rothbühl
Industrie/Produktion- touristisch erschlossen
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Berlin
Internationale Bauausstellung 1957
Wohnbau/Siedlung- touristisch erschlossen
Buch: Bauhaus 100 Orte der Moderne
Deutschland ist reich an herausragenden Zeugnissen moderner Architektur. Dieses Reisebuch der Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar stellt mehr als einhundert beispielhafte Bauwerke aus der Zeit von 1900 bis heute vor und lädt ein, die historischen und architektonischen Orte des Neuen Bauens in allen Bundesländern neu zu erleben.
Förderformel
Ein Teil der Gebäude wurde über das KfW-Programm "Effizienzhaus Denkmal" gefördert und verfügen über den vorgegebenen energetischen Standard. Diese Gebäude wurden 2016 mit dem Prädikat "Klimahaus Baden-Württemberg"ausgezeichnet.


Dieser Ort ist Teil der Tour:
Avantgarde erkunden
Stuttgart, Ulm und KarlsruheErleben Sie unter dem Motto „Die moderne Großstadt neu gedacht“ die Weissenhofsiedlung in Stuttgart, Zeugnisse des modernen Hochschulbaus in Ulm und die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe.
